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Finanzierung des Studiums – welche Möglichkeiten gibt es?

Vor einigen Jahren wurden die Studiengebühren drastisch reduziert, sodass sich mittlerweile fast jeder ein Studium leisten kann. Dennoch fallen durch Miete, Studienunterlagen, Nahrungsmittel und Freizeitaktivitäten genügend Kosten an. Folglich stellt sich früher oder später jeder Studieninteressierte die Frage nach der Finanzierung seines Studiums. Zum Glück bieten sich dir zahlreiche Möglichkeiten, dein Studium auf finanziell solide Beine zu stellen.

Neben dem Studium jobben

Es gibt für Studenten zwei grundlegende Nebenjobvarianten: Entweder nimmst du einen normalen Job an oder arbeitest als Werkstudent.

Zu den normalen Jobs gehören unter anderem die Minijobs auf 450-Euro-Basis, bei denen du maximal zehn Stunden in der Woche arbeiten darfst. In Hinblick auf das BAföG wird diese Art von Job nicht angerechnet, da du bis zu 5.400 Euro brutto im Bewilligungszeitraum hinzuverdienen darfst.

Bei Werkstudentenjobs hingegen kannst du sogar bis zu 20 Stunden in der Woche arbeiten. Hier bietet sich dir der Vorteil, keine Kranken- und Pflegeversicherung zahlen zu müssen, nur die Rentenversicherung wird dir vom Lohn abgezogen.

Während der Semesterferien ist sogar eine Vollbeschäftigung möglich ohne große Abzüge befürchten zu müssen. Dies gilt aber nur für 26 Wochen binnen eines Jahres, ansonsten verlierst du deinen Studentenstatus in der Sozialversicherung und musst die vollen Abgaben leisten.

Praktikum absolvieren

Seitdem es den Mindestlohn gibt, ist auch ein Praktikum eine gute Option. So verdienst du mindestens 8,84 Euro pro Stunde und profitierst dank deines Studentenstatus zusätzlich von den geringen Sozialversicherungsabzügen. Außerdem kannst du so gleich entsprechende Kontakte in der Wirtschaft knüpfen und Berufserfahrung sammeln, die sich gut im Lebenslauf macht.

Genügend Zeit für die Suche nach einem bezahlten Praktikum solltest du unbedingt einplanen.

Finanzierung durch einen Studienkredit

Hast du es nicht so mit der Arbeit neben dem Studium, kannst du auch einen Studienkredit oder Bildungsfonds beantragen. Dabei handelt es sich um einen Darlehensvertrag, der speziell für Studierende geschaffen wurde. Konditionen wie die monatliche Auszahlungshöhe und die Rückzahlungsmodalitäten unterscheiden sich von Bank zu Bank, ebenso ob ein Bonitätscheck durchgeführt wird oder nicht. Eine dauerhafte Auszahlung ist zudem von Leistungsnachweisen seitens des Studierenden abhängig.

Eine Sonderform ist der Bildungskredit der KfW, der unabhängig vom eigenen Einkommen oder das der Eltern gewährt wird. Hier zählt nur der nachgewiesene Studienfortschritt. Dieser Kredit unterstützt aber nur andere Formen der Finanzierung und ist auf 7.200 Euro begrenzt.

Die Verschuldungsgefahr ist bei allen Krediten sehr hoch, da diese bereits kurze Zeit nach dem Studium wieder in Raten zurückgezahlt werden müssen – egal, ob du bereits einen Job hast oder nicht. Zudem werden auch Zinsen erhoben.

Ein Bildungsfonds hingegen ist hinsichtlich der Rückzahlung an das Einkommen gekoppelt und führt damit nicht zu einer Überschuldung. Des Weiteren beginnt die Rückzahlung des Fonds erst ab dem Zeitpunkt, ab dem du eine Arbeitsstelle angetreten hast.

BAföG-Antrag stellen

Als Student hast du außerdem die Möglichkeit, BAföG zu beantragen. Dieses wird sowohl für den Bachelor als auch für den Master gewährt, unter bestimmten Voraussetzungen sogar für ein Zweitstudium. Die Antragstellung sollte umgehend nach der Studienplatzzusage erfolgen, da die Bearbeitung der Anträge häufig viel Zeit in Anspruch nimmt. Wenn der Bescheid positiv ist, erhält du bei bereits erfolgtem Start des Studiums eine Nachzahlung. Der Höchstsatz beträgt monatlich 720 Euro und gilt seit dem Wintersemester 2016/17.

Die Rückzahlung beginnt erst fünf Jahre nach der Förderungshöchstdauer. Pro Kalenderquartal müssen 315 Euro zurückgezahlt werden. Zum Glück musst du insgesamt nur die Hälfte des erhaltenen Gesamtbetrags tilgen, die andere Hälfte bekommst du gewissermaßen geschenkt. Die Darlehensschuld ist auf 10.000 Euro begrenzt.

Stipendium beantragen

Sich für ein Stipendium zu bewerben hört sich nach viel Arbeit an, die sich letztlich nicht lohnt, da ohnehin jemand mit besseren Qualifikationen ausgewählt wird. Tatsache ist jedoch, dass mittlerweile über 41% aller Anträge bewilligt werden. Auch die Voraussetzungen sind weniger hoch als erwartet: Meist genügt es bereits, ein Motivationsschreiben samt Lebenslauf einzureichen, denselben Geburtsort wie der Stifter und durchschnittliche Noten zu haben. Engagement im Sport oder ein unkonventioneller Lebensweg können ebenfalls zum Ziel führen.

Stipendien werden immer als Geldgeschenk gewährt. Bei einem Vollstipendium wird das ganze Studium bezahlt und du brauchst dich um keine anderweitige Finanzierung bemühen. Bei einem Teilstipendium wird, wie der Name schon sagt, nur ein Teil der Kosten übernommen. Mehrere Stipendien können kombiniert und auch für Promotionsverfahren sowie Auslandsaufenthalte gewährt werden.

Weitere Möglichkeiten zur Studienfinanzierung

Immer gut ist es natürlich, wenn dich deine Eltern unterstützen können. Sie erhalten Kindergeld und Steuerfreibeträge vom Staat, die sie für den Unterhalt heranziehen können. Außerdem brauchen sie nur so viel abführen, wie sie sich auch leisten können. Dieser Anspruch besteht bis zum Ende der Regelstudienzeit und noch drei Monate darüber hinaus.

Daneben profitierst du als Studierender auch von zahlreichen Studentenrabatten und Prämien. So werden zahlreiche Abos günstiger angeboten, manche sogar kostenlos und bei Kontoeröffnungen gibt es mitunter sogar Prämienzahlungen sowie gratis Kontoführung.

Viele Wege führen zur Finanzierung deines Studiums

Wie du siehst bieten sich dir viele Optionen, dein Studium zu finanzieren. Beantrage auf jeden Fall BAföG, selbst wenn die Chancen dafür schlecht stehen. Ansonsten lohnt sich ein guter Werkstudentenjob, da er sich gut im Lebenslauf macht, du praktische Erfahrung sammeln kannst und mehr verdienst als in einem Minijob.

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